Die Sprengelburg (Springeburg)

                              [Geschichte

Nach den vorhandenen Bauresten zu urteilen, dürfte die Sprengelburg etwa im 13. Jahrhundert entstanden sein. Die Burg liegt an der Landesstraße 372 zwischen den Ortschaften Eßweiler und Oberweiler im Tal; die Gemarkungsgrenze führt genau durch das Burggelände. Noch heute wird sie das „alte Schloß“ genannt. 

Sie liegt auf einem vom Königsberg auslaufenden Bergvorsprung; das Gelände fällt steil ab zum vorbeifließenden Talbach hin. Die Bauherren hatten ihre Burg an der engsten Stelle des Tales errichtet, wohl um von da aus die ehemals im Tal verlaufende Straße kontrollieren zu können. 


Lageplan der Sprengelburg

Als erste Burgherren sind uns die Ritter Mülenstein, Lehensmänner der Rheingrafen in Grumbach und der Burg Rockenhausen, bekannt. Ob sie als Erbauer der Burg in Frage kommen, ist noch fraglich. 
Als erster Mülensteiner wird 1317 ein Junker Mülenstein von Grumbach genannt. Die letzte Erwähnung des Geschlechts ist aus dem Jahre 1451.
Diese Mülensteiner sollen ihren Lebensunterhalt durch Strassenraub und Überfälle bestritten haben. Besonders mit Kaufleuten aus Strassburg soll eine Art "Kriegszustand" wegen der vielen Überfälle der Mülensteiner geherrscht haben. Dadurch wurde auch die Zerstörung der Sprengelburg eingeleitet.

Die Zerstörung der Burg erfolgte durch Strassburger Kaufleute. Dazu der Lichtenberger Landschreiber und Geometer Johannes Hoffmann in der "Beschreibung des Essweiler Thals 1595"  dass diese, als sich die Ritter von Mülenstein zu einer Hochzeit in Essweiler aufhielten, durch Verkleidungen die zurückgebliebene Burgbesatzung getäuscht und sich so Zutritt zur Burg verschafft haben. Diese wurde sogleich erobert, geplündert und verbrannt.
Die Mülensteiner Burgherren, zwei Brüder, wurden durch den Lärm angelockt und konnten nur noch den Untergang ihrer Burg feststellen. Sie flohen in Richtung Oberweiler, wurden jedoch vor Hinzweiler eingeholt. Einer der Mülensteiner wurde dort erstochen. An der betreffenden Stelle wurde später ein Kreuz errichtet, wovon der Flurname "An den Kreuzäckern" noch heute verkündet.
Der zweite Ritter konnte sich nach Grumbach retten. Die Burg wurde jedoch nicht wieder aufgebaut. Die genaue Jahreszahl der Zerstörung ist nicht bekannt.

Weiter berichtet Hoffmann, dass das Burggelände danach zweimal in grossen Zeitabständen gerodet und eingesät wurde, die Ernte durch einen nassen Sommer jedoch total verdorben wurde. Nach einer 3. Rodung sei mitten im Sommer am hellen Tag eine grosse Finsternis gekommen. Auch dieses Jahr wäre nass und kalt gewesen, so dass die Ernte wiederum ausfiel. Danach gaben die Bauern auf und die Ruine wurde vom Wald überwuchert. Die Sonnenfinsternis im Sommer der 3. Rodung könnte die von 1441 gewesen sein.


Beschreibung der Ruine Sprengelburg aus dem Jahr 1884

In den 70er Jahren wurde die Ruine dann durch Studenten der Universität Maryland unter der Leitung von Professor Higel freigelegt und die Mauerreste gesichert.Bei den Freilegungsarbeiten wurde eine rechteckige Anordnung von Außenmauern (etwa 15 mal 20 Meter) zu Tage gefördert; in der Mitte befand sich ein Rundturm (mit einem Durchmesser von 8 Meter). Dies läßt darauf schließen, daß es sich nicht um eine Burg im eigentlichen Sinne, sondern um einen gut ausgebauten Wachturm gehandelt hat.

Besondere Funde wurden im Zuge der Ausgrabungsarbeiten zunächst nicht gemacht. Lediglich am Fuße des Hügels fand man Keramikreste, jedoch im Sommer 1978 stieß das Team von Prof. Higel auf das Skelett einer jungen Frau, die bei der Zerstörung der Burg ums Leben gekommen sein könnte. 

Der folgende Plan zeigt die bei der Ausgrabung noch vorgefundenen Mauerreste:

Die Mauern und der runde Bergfried wurden später dann mit den gefundenen Steinen zu Teil wieder hochgezogen. Heute sie die Sprengelburg folgendermassen aus:


Bilder von der Sprengelburg

Quellen:

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Gemeinde Essweiler

02. März 2006, webmaster@essweiler.de