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Burg Liebenstein

Über den Ursprung der Burg Liebenstein gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Vermutlich wurde sie im Zuge der fränkischen Landnahme, nach der Unterwerfung des Thüringer Königreiches, im 10. Jahrhundert von den fränkischen Eindringlingen zur Landsicherung erbaut. Das Kloster Hersfeld gelangte durch Geschäfte mit König Heinrich I. und Kaiser Heinrich II. in der Zeit von 933 bis 1016 in den Besitz des Königsgutes Breitungen und der Orte Schweina und Barchfeld. Das Gebiet wurde damals als Hersfelder Wildbann bezeichnet, zu dem auch der Altenstein und vermutlich auch der Burgberg gehörte. In dieser Zeit entstand das feudale Lehenswesen, durch welches die Frankensteiner in den Besitz großer Teile des Hersfelder Wildbanns kamen. Die Herrn von Stein hatten ihren Stammsitz auf dem Altenstein, einer bereits 774 erwähnten Burg. Die Burg Liebenstein diente den Herrn von Stein im 12. und 13. Jahrhundert vermutlich als Außenposten vom Altenstein. 1330 verkauften sie die Burg mit samt den dazu gehörenden Dörfern an die Grafen von Henneberg. Der Wettiner Landgraf von Thüringen, Friedrich der Strenge, gelangte 1353 durch die Heirat einer Henneberger Grafentochter in den Besitz der Burg. Sie wurde als "Neues Schloss" des Landgrafen erwähnt. Von den Landgrafen wurde Ritter Wetzel II. von Stein zu Altenstein und Barchfeld 1360 mit der Burg belehnt. Die Steins erweiterten die Burg und bauten sie zu Ihrem Wohnsitz aus. Von 1406 an wurde die Burg als "Lybenstein" bezeichnet, was so viel bedeutet wie "von einem dichten Wald umgeben". Lips von Stein konnte die Burg 1525 vor der Zerstörung durch den Bauernkrieg retten. Asmus von Stein ließ 1554 den Eingang verändern, eine Zugbrücke anbringen und bewahrte somit die Burg vor der Erstürmung durch den Markgrafen von Meißen. Er geriet aber 1567 durch Lehenspflicht in die Auseinandersetzungen seines Landesherrn Johann Friedrich des Mittleren um den Ritter Grumbach und wie er in die Reichsacht. In seiner Abwesenheit besetzte eine Abteilung des Reichsexekutionsheeres am 6./7. Februar 1567 die wehrlose Burg und vertrieb die Bewohner. Mit dem Fall der Residenzstadt Gotha, zwei Monate später waren die "Grumbachschen Händel" beendet. Asmus von Stein war zur Söldnerwerbung in Hessen und wurde dort ermordet. Hermann von Stein, der zweite Sohn von Asmus setzte 1599 die Burg wieder in Stand. Er war es auch, der Herzog Casimir von Coburg die Heilquellen der Umgebung empfahl. Daraufhin entwickelte sich die Siedlung Sauerborn. Die Burg war bis 1667 bewohnt. Herzog Ernst der Fromme übernahm sie nach dem Aussterben der Familie Stein zu Liebenstein als erledigtes Lehen. Sie ging nach Teilungsverträgen von 1680/81 an das Herzogshaus Sachsen-Meiningen. Die Burg verfiel, kam in Pacht, war Pfandobjekt und wechselte durch Verkauf die Besitzer. Um 1800 erwarb sie Herzog Georg I. wieder zurück. Dieser vereinigte dann auch die beiden Orte Grumbach und Sauerborn unter dem Namen Liebenstein. Georg ließ den Bestand der Ruine sichern und die steinerne Bogenbrücke anbauen. 1920 ging die Burg in den Besitz des Landes Thüringen über. Der Aussichtsturm sowie das Blockhaus am Fuß der Ruine wurden 1932 gebaut und die "Liebensteiner Burggemeinde" übernahm die Erhaltung. 1952 erhielt die Stadt Bad Liebenstein die Rechtsträgerschaft. Die Natur- und Heimatfreunde, seit 1948 der Kulturbund und ab 1971 Jugendgruppen der erweiterte Oberschule Bad Liebenstein, sorgten für die weitere Erhaltung, bauten 1973 die Freilichtbühne und übernahmen den Ausbau des Burgkellers. Seit der Gründung des Landes Thüringen im Jahre 1990 haben die Natur- und Heimatfreunde e.V. die Erhaltung der Burg weiter vorangetrieben, seit 1998 gemeinsam mit der "Stiftung Thüringer Schlösse und Gärten" und der Forstverwaltung. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel, Treffpunkt für Wanderer und regelmäßig Ort von kulturellen Veranstaltungen.

Wegbeschreibung:

Karten für Wanderwege, auf die Burg Liebenstein, liegen in der Information von Bad Liebenstein bereit

Adresse:

Burg Liebenstein
Burgberg
36448 Bad Liebenstein (Bad Liebenstein)
(03 69 61) 56 158 fon
(03 69 61) 56 124 fax
Burg Liebenstein im Internet
eMail an Burg Liebenstein